Diese Seite widme ich einer lieben Freundin, die ich persönlich nie kennenlernen durfte, aber mit ihr Stunden telefonieren konnte, aussprechen, was nur eine Freundin wissen darf, mit ihr über alles reden konnte, was einen bewegte, die mir Mut zusprach, eigene Gedichte überließ.
Diese meine Freundin Heike wurde dieses Jahr am 11.04.2007 tot aufgefunden, unter schlimmen Umständen, nachdem sie monatelang verschwunden war.
Susi08 - du warst mir eine wunderbare Freundin.
Auf der Suche nach deinem Glück, was du dachtest, endlich gefunden zu haben,
liefst du deinem Mörder direkt in die Arme.
Ich hoffe, das er lange büßen muss!
Wie oft haben ein lieber Mensch und ich gedacht, warum meldest du dich nicht mehr, du wolltest Bescheid geben, sowie du bei deinem neuen Glück angekommen bist.
Nun weiß ich, warum ich vergebens gewartet habe....
Deine Gedichte werde ich teilweise in den nächsten Tagen hier einstellen, denn heute ist nicht der richtige Moment dazu. Zu bestürzt bin ich über die Nachricht, die ich jetzt erst erhalten habe. << 30.09.07
Das blieb, in den Medien......
Vor zehn Monaten zog Heike G. (41) von Wiesbaden nach Hessisch-Lichtenau (bei Kassel). Kurz zuvor war ihr geliebter Ehemann gestorben.
Ohne Freunde saß sie jede Nacht in ihrer kleinen Wohnung vor dem Computer – auf der Suche nach Glück.
Als „susi08“ loggte sie sich in einem Chat-Forum ein. Sie stellte ein Schwarzweißfoto ihres nackten, tätowierten Rückens ins Netz, an den Händen hatte sie Handschellen.
„Ja, ich bin devot“, schrieb sie, „warum tut Einsamkeit so weh? Warum tut Liebe so weh? Warum gehe ich durch die Hölle der Gefühle
und Sehnsüchte?“
Nachrichten-Elektroniker Frank E. (41) aus Merzig (Saarland) antwortete ihr. Der verheiratete Familienvater (zwei Kinder) und die Verkäuferin begannen einen heißen Internet-Flirt.
Sie schrieb: „Gib mir die Liebe, die ich brauch, des Lebens Hauch. Ich knie vor dir, bittend und flehend.“
Nach wenigen Wochen das Treffen: Sie reiste zu dem Mann, der stets beteuert hatte, Single zu sein. Er holte sie am Bahnhof in Saarbrücken ab.
Ein Polizeisprecher: „Es soll zu einem heftigen Streit gekommen sein. Die Frau wurde noch am selben Tag getötet.“ Erschlagen! Vermutlich erfuhr sie von seiner Ehe, warf ihm die Lüge vor. Ihr Todesurteil.
Neun Monate lang wurde die Verkäuferin vermisst. Die Ermittler fanden im Internet den Hinweis auf den Killer.
Bei einer Hausdurchsuchung die grausame Entdeckung: In der zugemüllten Garage befand sich die zerstückelte Leiche, eingefroren in einer Tiefkühltruhe. Der Familienvater wurde festgenommen. Er hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt.
(Juni 07)
Fakt ist:
Meine Freundin war manchmal einsam! Sie war devot, na und?
Texte dieser Art, wie sie in den Medien beschrieben wurden, standen in diversen Gedichten von ihr, waren ihre Worte, Gedichte, wie sie fühlte.
Ihr Mann war schon länger verstorben. Ihre Tochter schon volljährig, lebte ihr eigenes Leben. Davon war keine Sprache in den Medien.
Sie war eine wunderbare Gesprächspartnerin, sie war nicht alleine, sie hatte viele Freund/innen,Menschen, die es gut mit ihr meinten, so wie sie es gut mit ihnen meinte - und das war ihr Verhängnis! Sie hatte wunderschöne Bilder von sich, auch ihrem Körper, sie konnte sich sehen lassen, denn sie war eine sehr schöne Frau. Es gab einige Neider/innen, die ihr in einem Chat nichts Gutes wollten. Aber solche Menschen gibt es überall, im realen Leben, im Beruf, im Chat.
Heike hat immer sehr abgewägt, ob und mit wem sie sich treffen sollte. Ihre Gefühle sind wohl mit ihr durchgegangen, sie war sehr verliebt, als wir uns das letzte mal sprachen, bevor sie die Brücken hinter sich abriss - sich melden wollte, sowie sie dort angekommen sei, wo sie ihr neues Glück erhoffte.
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, das dieser Mensch sehr lange büßen muss.
Für seine Verwandten tut es mir leid, sie können nichts für die Tat, die ihr Sohn und Bruder getan hat.
Man sollte nicht immer nur auf die Medien hören! Es gibt Menschen, die die Menschen kannten und wissen, wie es wirklich war!