Hier darf ich, mit Zustimmung von Rosi Heissig aus Wien, die von ihr selbst verfassten Gedichte einstellen. Es freut mich sehr, das sie mir dies gestattet, da ich ihre Gedichte wunderschön finde. Ein riesiges Dankeschön dafür nach Wien.
Meine Geschichte und Gedichte
Meine Geschichte und Gedichte sind vielleicht nicht aufregend oder bedeutend, aber ich muss sie aufschreiben.
Denn das Gedachte schwirrt in meinem Kopf herum wie ein Schwarm aufgescheuchter Wespen.
Wenn sich die einmal wieder ruhig hingesetzt haben, sind die Gedankenblitze weg. Verschwunden, vergessen und kommen nie mehr wieder.
Darum schreibe ich solange die Gedanken noch frisch sind.
Ich schreib sie für mich auf, damit ich mich vielleicht einmal erinnern kann beim Lesen, was ich einmal gedacht habe.
Fürchte aber, dass das nicht so ist, denn, wenn ich heute meine alten Tagebücher, besser Tagehefte, lese, sind mir viele Dinge und Erlebnisse so fremd, wie wenn sie gar nie mir passiert wären.
Es gibt nur einige Dinge, die ich nicht aufschreiben muss. Weil sie so eingebrannt in meinem Gedächtnis ruhen, wie die früher oft befahrenen alten Römerstraßen, die man zum Teil heute noch sieht.
Mein Gedächtnis ist in den fast 70 Jahren in denen es schon lebt, müde geworden.
Zu viel Wichtiges aber auch Unnötiges hat es gespeichert, dass es sich jetzt schon recht schwer tut nichts zu vergessen.
27.6.2007 Rosi Heissig
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Geschwister und Einzelkind
Hat man Geschwister muss man teilen,
ist man alleine, bleibt man’s oft,
ist man zu dritt –die Stunden eilen,
manchmal auch anders als erhofft.
Man kann nicht immer sich vertragen,
darum gibt’s öfter einen Streit,
da muss man weinen, sich beklagen,
doch es gibt auch die schöne Zeit.
Hat man Geschwister, kann man spielen,
solch Spiele wo es viele braucht,
man sollte nur nach Eintracht zielen,
und Ärger ist dann bald verraucht.
Ist man allein, kann man nicht streiten,
denn mit sich selbst, ist es kein Spaß,
hat keinen um ihn anzuleiten,
hat nur sich selbst, auf den Verlass.
13.10.2007
Für meine Enkelkinder
Rosi Heissig
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Die letzte Reise
Sie ist jetzt auf der letzten Reise,
wir wissen nicht wohin sie führt,
denn jeder reist auf seine Weise,
wir wissen nicht, ob sie was spürt.
Wir können sie auch nicht begleiten,
den Weg muß sie alleine gehn,
in Gedanken nur die Hand ihr halten,
im Traum an ihrer Seite stehn.
Wir werden sicher ihr noch folgen,
doch wissen wir nicht wann,
es fängt für uns der letzte Weg,
vielleicht schon morgen an.
15.10.2007
Andenken an deine Mutter
von Rosi Heissig
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Die Traurigkeit
Die Traurigkeit ist wie ein Stein,
die sich wie Blei auf jedes Lachen legt.
Die Traurigkeit ist wie ein Fluß,
der deine Tränen still zum Meer hin trägt.
Die Traurigkeit macht alles grau,
verhüllt die Sonne und ihr Strahlen.
Die Traurigkeit ist zäh,
ein böses Tier mit Zähnen und mit Krallen.
Die Traurigkeit ist schwarz und tief,
ein Tunnel ohne Ende,
und nur allmählich steigt aus ihm,
einmal auch eine Wende.
Wenn die Erinnerung nur an das Schöne bleibt,
an unvergessne Stunden,
an Liebe und Geborgenheit,
die du bei ihm gefunden.
Rosi Heissig
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Mit 50.........für Lindi
Mit 50 glaubt man sich schon weise,
weil man so vieles schon erlebt,
doch ist sie nicht zu end die Reise,
solang das heiße Herz noch schlägt.
Mit 50 fühlt man sich oft alt,
weil ja die Kinder schon so groß,
doch sucht man trotzdem noch den Halt,
man muss ihn finden bloß.
Mit 50 braucht man Lieb’ und Treu’,
genauso wie mit 20 auch,
man liebt jetzt anders- heiß und neu,
mit allen Sinnen und....im Bauch.
Dass du mit 50 jung gewesen,
das merkst du erst, wenn du schon alt,
in der Erinnerung kannst du lesen,
was du dir früher ausgemalt.
Für den 25.10.2007
von Rosi Heissig
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Wo Seelen keinen Schmerz verspüren
Wo Seelen keinen Schmerz verspüren, bin ich noch nicht zu Haus.
Ich irre noch, wie viele Seelen durchs Lebens Sturmgebraus.
Ich spüre noch der Liebe Sehnen, wenn nicht am eignen Leib,
bin ich zwar alt, spür ich das Sehnen, ich bin ja nur ein Weib.
Ich spür die Ängste meiner Kinder, die sich durchs Leben mühn,
der eine lässt die Zügel schleifen, der andre kämpft recht kühn.
Soll ich mich nach Erlösung sehnen,
nach ruhevoller Zeit ?
Bin ich zu alt für Liebetränen,
zum Aufhören bereit?
Das frag ich mich so manche Stunde, gedankenvoll und still,
ich füge mich der Schicksalskunde, tu was mein Schöpfer will.
22.3.2005 Rosi Heissig
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Manche Menschen haben schwer zu tragen
Manche Menschen haben schwer zu tragen,
was das Schicksal ihnen auferlegt,
doch man hört sie niemals klagen,
weil ein jeder seine Bürde trägt.
Manche Menschen stürzen nieder,
liegen da vom Leben fast erdrückt,
doch sie erheben stolz sich wieder,
weil ein neuer Anfang ihnen glückt.
Darum lass den Kopf nicht hängen,
wenn die Schatten werden groß,
lass dich nicht zum Abgrund drängen,
lass die Hoffnung niemals los.
Rosi Heissig 8.2.2007
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Morgenphilosophie einer alten Frau
Manchmal, wenn es recht beschwerlich,
denk ich: ohne grübeln wär’ es herrlich.
Doch ohne denken hätt’ das Leben keinen Sinn,
dann wär’ ich nur,
weil ich halt bin.
7 Uhr morgens am 11.8.2007
Rosi Heissig
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Nur die wahre Liebe
Nur die wahre Liebe hält so lange wie ein Leben,
ob du reich, begütert bist oder auch arm.
Wahre Liebe ist ein ständig Geben,
und die Glut der Liebe hält dich warm.
Nur die wahre Liebe wirst du spüren,
auch noch dann, wenn du längst alt und grau,
er wird liebevoll noch an der Hand dich führen,
bis du längst nicht mehr die attraktive Frau.
Und auch er wird noch dein Herz ergötzen,
wenn sein Lachen auch schon etwas blechern klingt,
du wirst dann noch seine Umsicht schätzen,
wenn er auch nicht mehr gar viel zustande bringt.
Ist im Laufe eures Lebens auch die Ruh schon eingekehrt,
hat ein Sonntag ,nicht gemeinsam,
auch verloren seinen Wert.
29.6.2007 Rosi Heissig
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Wenn zwei sich innig lieben
Wenn zwei sich innig lieben und verstehen,
da scheint’s, dass kleine Engel durch das Zimmer gehen.
Sie streifen sie mit unsichtbaren Flügeln sacht,
und lassen Sterne strahlen in der dunklen Nacht.
Darum werden solche Stunden auch Sternstunden genannt,
wo Engel Fäden knüpfen mit unsichtbarer Hand.
Sie knüpfen dieses Band, das ewig sie verbindet,
dass keiner sich verirrt, er stets den Heimweg findet.
22.3.2007 Rosi Heissig
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Salzburger Nockerln
Salzburger Nockerl, de möcht i gern könnan,
täte damit meine Lieben verwöhnan.
Aber net imma san sie lockig so recht,
vielleicht san in Salzburg de Nockerln nur echt ?
De moachns im Pfandl, auf 2, 3 stehn sie am Tisch,
bei mir san se floach, wia a boachana Fisch.
Woas is des Geheimnis, kannst mir des veroatn ?
Fehlt vielleicht d’Salzburger Luft bei meine Zutoatn ?
11.5.2007 Rosi Heissig
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Oh Gott, so lass uns
Oh Gott, so lass uns noch paar Jahre
Auf deiner Welt beisammen sein;
Lass uns genießen deine Luft,
die klare,
und uns bisweilen fröhlich sein.
Oh Gott, so lass mir den Gefährten,
der schon so lange mir
zur Seite steht;
Ihn, den so viele einst begehrt,
um den sich heute
all mein Sorgen dreht.
16.8.2007 Rosi Heissig
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Katzenmusik bei Vollmond
Wenn voll der Mond sich hell über den Dächern zeigt,
und sanfte Nebelstreifen ihn umweben,
in manches Katerherz die heiße Sehnsucht steigt,
er möchte den edlen Katzenschönen Liebe geben.
Wenn er dann anfängt von der heißen Liebe auch zu singen,
klingt das für Menschenohren ohne Harmonie,
der Mensch hat’s lieber, wenn Schalmeien klingen,
das Liebeslied des Katers schätzt er nie.
Doch, wenn im Herzen eines Mädchens auch erwacht die Sehnsucht,
nach einer Liebe oder nur nach Zärtlichkeit,
sie wie eine verliebte Katze nach dem Mann sucht,
der für sie zu singen wäre auch bereit.
28.2.2007 Rosi Heissig
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Weiß nie was mir der Tag so bringt
Weiß nie was mir der Tag so bringt,
steh trotzdem auf recht fröhlich;
weiß nicht ob Schönes heut gelingt,
es wird sich zeigen, allmählich.
Wenn draußen sanfter Regen rinnt,
oder ob die Sonne scheint,
für mich der Morgen gleich beginnt,
egal wie’s mir vermeint.
Solange meine Lieben dort,
wo sie geborgen sind,
und sind sie auch an fernem Ort,
ich ihre Spuren find.
2.3.2007 Rosi Heissig
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Wenn die Sehnsucht erwacht
Wenn die Sehnsucht erwacht
In meiner jung gebliebnen Seele,
da ist so dunkel die Nacht,
weil ich mich quäle.
Ich weiß nicht was mir fehlt,
was in mir nagt,
kann auch nicht sagen,
was mich quält
und mich jetzt plagt.
Ist es das Alter,
der geschwundene Elan ?
Was fang ich in diesem alten Körper
Mit der jungen Seele an.
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